
Claus Nageler vor seinen Rößern am Roßmarkt in München

Seit 1998 steht der gestaltete Franz-von-Assisi Brunnen von Claus Nageler am Franz-von-Assisi-Platz in Karlsfeld.

Der König Ludwig Brunnen schmückt seit 1984 denn Starnberger Bahnhofsplatz.

Claus Nageler vor seinen Rößern am Roßmarkt in München
Vita
Claus Nageler
* 11. Mai 1943 in Eisenach; † 6. Juli 2017 in Starnberg
Freischaffender Künstler – Akademischer Bildhauer – Kulturpreisträger
Seinen eindrucksvollen Bronze Skulpturen begegnet man beinahe überall in München: Zwei prächtige Bronze-Rösser schmücken den alten Rossmarkt, sein Pumucklbrunnen im Luitpoldpark wurde ebenso populär wie der große Waller vor dem Jagdmuseum in der Münchner Fußgängerzone, und die Figur des Joseph in der Kirche St. Joseph in Schwabing ist ebenfalls von seiner Hand. Quasi in den Händen hält man seine gestalteten Figuren wenn man die Türgriffe des Münchner Ratskeller berührt.
Ihr Schöpfer Claus Nageler, Jahrgang 1943, ist als Mensch wie als Künstler eng mit der bayerischen Landeshauptstadt verbunden. Nach Anfängen ausgerechnet als Bärendompteur beim Zirkus und als Holzbildhauer in der Rhön studierte er von 1966 bis 1973 als Meisterschüler bei Prof. Hans Ladner an der Münchner Akademie nachdem ihn sein Förderer der Münchner Bildhauer Elmar Dietz auf die Aufnahme an der Akademie vorbereitet hatte.
Nach dem Abschluss arbeitete er als freier Bildhauer in München. Der expressiv-kantige, unverwechselbare Stil seiner anrührenden Menschen- und Tierdarstellungen beeindruckte gleichermaßen Publikum und Kritik, und so erhielt er prestigeträchtige Aufträge der öffentlichen Hand, später auch von der Erzdiözese München und Freising, die ihn rasch bekannt machten. Trotz der Anerkennung, die er als Träger des Kulturpreises der Landeshauptstadt München genoss, gab er 1979 sein Münchner Atelier auf und ließ sich auf einem alten Gut am Starnberger See nieder.
Das Gut wurde mit den Jahren für den Bildhauer und Landschaftsschützer nicht nur Heimat und Lebensmittelpunkt, sondern auch zu einer wichtigen kulturellen Begegnungsstätte: Die von ihm hier organisierten Ausstellungen, Workshops und Hauskonzerte waren nicht nur für Kunst- und Kulturschaffende eine willkommene Attraktion. Sein blühender Garten und sein Kaminzimmer waren immer ein Treffpunkt außergewöhnlicher Menschen. Vor allem seine Hauskonzerte u.a. mit der Musikband Embryo sind bis heute legendär. Als Mitglied des Münchner Alphornkollektivs, einer Formation von Musikbegeisterten Individualisten, bereiste er u.a. Italien und Kroatien.
Neben seinem Münchner Wirkungsraum ist er in Bayern von Augsburg bis Wasserburg gestalterisch vertreten. Zudem beteiligte er sich an Ausstellungen im Münchner Haus der Kunst, in Kulmbach, im Hollerhaus in Irschenhausen, in Plauen, Augsburg sowie in den Ländern Frankreich, Italien und im Inselstaat Taiwan.
Zitate von Claus Nageler
„Die Kunst geht in die Natur – die Kunst kommt aus der Natur.“
„Ich liebe manchmal die Perfektion, aber ich weiß nicht wie sie aussehen soll für mich.“
„Wenn Du in der Kunst mit der Moral kommst, dann kannst Du gleich in die Aussegnungshalle gehen und Begräbnisse machen.“
„Wenn ich ins Atelier gehe und modelliere und vorher schon eine Bild habe, brauche ich gar nicht mehr anfangen.
Die Naivität ist es, die mich dazu bringt anzufangen.“
„Meine Naivität hat keine negative Wertung – es muss eine Naivität da sein!“
„Wenn man dem Paradies einen Namen geben könnte, so könnte man das Wort Respekt einsetzen dafür.“
„Meine Form entspringt der Realität. Ich möchte dem Kaputten nicht noch mehr Trümmer hinzufügen.“
„Die Verwalter von Kultur, lassen die Kunst nicht walten, sondern ver-walten sie.“
„Was kümmert mich der Schmarrn von gestern ! Es geht um den Moment, was sehe ich JETZT!“
„Heute mache ich es anders als gestern.“
„Ich modelliere diese Engel und plötzlich nehme ich das Messer und setze den Haxen ganz woanders hin, aus welchen Gründen auch immer. Ich mach’ es einfach.“